Shiatsu und psychisches Wohlbefinden – eine Studie

Wirkt Shiatsu – und wenn ja, wie?

Schlecht gelaunt, ausgelaugt, unruhig und angespannt – oder lieber gelassen und aktiv? Der eigene Blick auf die Welt hat entscheidenden zur Wahrnehmung und Bewertung von Ereignissen. Die Größe von Problemen verändert sich je nach Stimmungslage, äußerer und innerer Haltung. Zu untersuchen, in wie fern Shiatsu hier einen positiven Einfluss hat, war Ziel einer Anfang 2015 durchgeführten Studie. Das Ergebnis: Das psychische Wohlbefinden kann bereits durch eine einzelne Shiatsu- Behandlung positiv beeinflusst werden.

Die Ausgangslage

Hierzu wurden 100 Klienten von insgesamt 14 Shiatsu-Praktikern vor und nach der Behandlung befragt. 80% der Teilnehmenden waren weiblich und zwischen 40 und 60 Jahren alt. Die Durchführung der Studie erfolgte im Rahmen der Bachelor-Arbeit zum B.Sc. Komplementärtherapie der Autorin.

Als Instrument fand ein standardisierter Fragebogen, der Mehrdimensionale Befindlichkeitsfragebogen (MDBF) Verwendung, der seit vielen Jahren vielfach sowohl in der Forschung als auch im therapeutischen Alltag eingesetzt wird. Einfach in der Handhabung, misst er „drei bipolare Dimensionen der aktuellen psychischen Befindlichkeit: Gute-Schlechte Stimmung (GS), Wachheit-Müdigkeit (WM) und Ruhe-Unruhe (RU)“ (Quelle: Hogrefe.de).

Ergebnisse

Insbesondere bei den Werten der Stimmung (GS) und Ruhe-Unruhe (RU) zeigten sich deutliche Verbesserungen im Vergleich der Werte vor und nach der Behandlung (je höher die Werte, desto besser das aktuelle Wohlbefinden). Die Veränderung bei der Wachheit fällt geringer aus. Dies entspricht den Erwartungen im Vorfeld. Eine Shiatsu-Behandlung  kann je nach Bedürfnis des Klienten eine eher entspannende oder mobilisierende, anregende Wirkung haben, dennoch ist auch hier eine leichte Verbesserung festzustellen.

Die normierten Mittelwerte des MDBF sind zum Vergleich ebenfalls dargestellt. Hierbei fällt auf, dass die Werte vor der Behandlung etwas geringer als die Vergleichswerte waren, nach der Behandlung jedoch in allen Fällen darüber liegen.

Die Einzelbetrachtung der Parameter lässt die Veränderungen nochmals deutlich sichtbar werden.

Fazit

Diese Ergebnisse stellen ein Indiz dar, dass Shiatsu zur Verbesserung des Wohlbefindens beitragen und damit einen Beitrag zur Gesunderhaltung leisten kann. Spannend wäre es, dies auf einer breiteren Basis zu untersuchen, z.B. auch im Vergleich mit anderen – aktiven oder passiven – Entspannungsmethoden.